Wenn Du zuviel liebst

Viele Verlassene sind der Meinung, dass, wenn die Liebe echt ist, immer noch Hoffnung besteht. Auch wenn der ehemalige Partner sagt, dass Liebe nicht alles sei.

Bedingungslose Liebe ist was Feines!

Damit sie funktionieren kann, gibt es bestimmte Grundfaktoren. Sind diese nicht gegeben, funktioniert die bedingungslose Liebe nicht. Dann ist der eine schnell dabei, mehr zu Geben als er bekommt.

Eigene Probleme in die Beziehung zu tragen, obwohl sie dort nicht hingehören, ist meist ein riskanter Weg und das Aus für bedingungslose Liebe. Eine Starke Liebe kann viel aushalten und viel Kraft geben. Doch wenn dadurch ein zu starkes Ungleichgewicht entsteht, wird die Partnerschaft sehr belastet. Wenn es dem Partner, der weniger Probleme hat, dann zuviel wird und geht, fällt der Verlassene oft in eine Art Trance, die dann dazu führt, dass er den Partner übermäßig liebt, aber eigentlich nur braucht.

Meist spricht der Verlassene dann recht schnell von der Liebe seines Lebens und dass er den Partner über alles lieben würde. Dies ist ein Hinweis auf recht wenig Eigenliebe.

Damit die bedingungslose Liebe eine Chance hat, ist es wichtig, sich selbt auch bedingungslos zu lieben. Und die Liebe zu sich selbst als die erste und größte zu erkennen. Dann bist Du im Geben ohne Erwartung, ohne von ihr geliebt werden zu wollen / zu müssen. Das entspannt das gesamte Verhältnis, denn Deine Partnerin ist nicht mehr dafür da, dass Du ein schönes Leben hast. Du hast ein schönes Leben mit ihr, klar. Aber eben auch mit Dir alleine oder wenn sie mal nicht dabei ist. Du hast ein schönes Leben, weil es einfach so ist.

Es ist das zuviel lieben, das den anderen erdrückt. Kommt dann noch der Umstand von fast unlösbaren Problemen hinzu, fehlt bald die Kraft, den anderen, in dem Falle Dich, hochzuhalten. Im Grunde fällt man ja leicht, wenn man recht negative Erlebnisse hat. Und man zieht den anderen unweigerlich mit, auch wenn dieser es anfangs noch schafft, einem die rettende Hand zu reichen.
Und dann gehen Beziehungen, die einmal durch Zuneigung, Leichtigkeit und Liebe zustande kamen, einen schweren Weg. Eben den Weg des Leidens.

Irgendwann ist immer einer nicht mehr bereit, sein eigenes Leben immer weiter dieser Abwärtsspirale zu opfern. Dieser zieht dann für sich die Notbremse. Klar, dass es für dich als Verlassenen dann den freien Fall bedeutet. Klar, dass Du sie als größtes Wesen, größte Liebe in Deinem Leben bezeichnest.

Es ist jedoch so, dass der Fall ein Ende hat und dass der Boden (der Tatsachen) ein sicherer ist. Die meisten Menchen, die ich in solchen Situationen erlebt habe, hatte nichts anderes zu tun, als bei Bodenberührung sofort wieder nach oben zu streben. Ohne sich des Bodens gewahr zu werden. Schaffst Du es jedoch, den Boden einmal etwas genauer zu betrachten, ändert sich viel für Dich. Meist wirst Du durchs Sein wieder nach oben gebracht, ohne große Anstrengung. Es ist fast wie ein Aufzug. Du spürst wieder deine eigenen Kräfte. Und du kommst weg vom Gedanken, dass deine Partnerin Deine einzige Rettung sei.

Das befreit auch sie, ohne dass Du es ihr mitteilst. Wir sind eh alle miteinander verbunden und das geht ja bekanntlich über recht weite Strecken. Wenn Du es erreichst, Dich wieder selbst um Deine Probleme zu kümmern, wird ihr der Druck weniger. Und Du wirst sie nicht mehr so sehr brauchen.

Ob es dann wieder zu einer weiteren Chance kommt, solltest Du ihr überlassen, denn derzeit bist du ihr als Energiedieb bekannt, auch wenn sie noch Gefühle für Dich hätte.

Dies ist kein Weg von heut auf morgen. Obwohl Du ihn sofort beginnen kannst. Es braucht nur eine einzige innere Entscheidung, einen ersten Gedanken und einige wenige erste Shritte, damit es wieder ins Fließen kommt. Doch bis es so stabil ist, wieder einen Partner, den Du sehr, sehr liebst, in dein Leben zu integrieren, muss dieser Weg, den Du nun gehst, erstarkt sein.

Da steht also dann erstmal Loslassen an! Da geht kein Weg dran vorbei. Ohne loszulassen, kommst Du nicht in deine eigene Kraft, willst immer noch ihre haben, auch wenn du es vielleicht noch Liebe nennst, und rennst weiterhin gegen ihre Wand, die Grenze, die sie dir gezogen hat.

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