Was Fokus und Klarheit bewirken können
Sabine und ihr Partner trennen sich nach langen Gesprächen im guten Einvernehmen. Nach einigen Tagen der Besinnung kommt ihr jedoch der Gedanke, dass es nur an wenigen grunsätzlichen Punkten lag, warum die Beziehung ins Stocken geriet. In ihr wächst alsdann die Hoffnung, dass, wenn sie beide genau an diesen Punkten arbeiten würden, die Beziehung fortgeführt werden könne. Ihr Partner hüllt sich in Schweigen und ist nicht zu erreichen. Die unerlöste Hoffnung stürtzt Sabine daraufhin in eine tiefe Krise voller Liebeskummer und Herzschmerz, ganz im Gegensatz zur einstig so klaren Trennung. Sie klammert sich an ihre Hoffnung, schreibt ihn wiederholt an, bleibt jedoch ohne Antwort. Nach Wochen des Leidens fragt sie, ob sie ihre Hoffnung begraben soll.
Es ist meist der Fokus, der Leid erzeugen oder zu Klarheit führen kann. Im obigen Fall war Klarheit zum Beginn der Trennung an da. Diese Klarheit wurde jedoch durch die sehnsucht nach dem Expartner und der Hoffnung, die in ihr aufkeinte, zunichte gemacht. Ihr war plötzlich überhaupt nichts mehr klar. Wenn sie einen Weg finden würde, der Vernunft wieder mehr Gewicht geben zu können, würde auch langsam wieder mehr Klarheit in ihr aufkommen.
Klar, sie lebt nun in ihrer Hoffnung und will ihren Partner zurück. Und es schmerzt, dass er nicht da ist.
In solchen Situationen ist es von Vorteil, wenn man sich selbst ein wenig diszipliniert. Denn das Wichtigste ist derzeit, dass das Leid beendet wird. Durch eine Visualisation ist es möglich, in einen anderen Bewusstseinszustand zu kommen. Wenn man für sich selbst beschließt, sich eine Auszeit zu nehmen, vom Expartner, von der Trennung und auch von der Hoffnung wieder zusammenzukommen, ist es möglich ganz schnell wieder zu einer gewissen Zufridenheit zu gelangen. Die Disziplin ist, daran zu glauben.
Solange Sabine überzeugt davon ist, dass sie derzeit die Probleme nicht lösen kann und sich daher die Auszeit verschreibt, kann sie diese auch genießen und genesen. Die eigene Überzeugung kann sogar so weit gehen, dass sie sich in nach der Auszeit wieder in Beziehung sieht. Entweder mit ihrem Ex oder einem neuen Mann. So ist die Auszeit plötzlich recht kurz und die innere Gewissheit, dass bald wieder ein Partner da ist, bringt sie zur Gelassenheit. Sie leidet nicht mehr und ihr Ausstrahlung ändert sich. Damit wächst ihre Attraktivität enorm, was sie beim Gang durch die City, bei neuen Kontakten immer wieder bewusst erkennt. Auf einmal gibt es so viele Möglicheiten.
Es gibt immer die Wahl, wie ich meinen Tag verbringe. Diese Zeit kann im Schmerz, im Hoffen verbringen oder eben im Glück verbracht werden.
Jedes Mal, wenn Sabine es schafft, dem Glück eine Chance zu geben, war ihr Klammern an den Ex weg, neue Kontakte ergaben sich umso leichter. Wenn Sabine es nicht schaffte, an die sich selbst gesetzte Auszeit zu glauben, landete sie recht schnell im Schmerz und ihren Gedanken an den Expartner. Ihre Attraktivität ist dann gleich Null. Jeder Kontakt mit der Expartnerin läuft gleich ab, denn beim Treffen bestätigt sich der Trennungswunsch des Expartners erneut.
Wir sind also in der Lage zu wählen, auch wenn wir noch so sehr in der Krise hängen. Wir entscheiden uns ja sowieso, auch wenn wir die Entscheidung hinaus schieben. Es ist dann dennoch die Entscheidung, dass wir diese Zeit im Leid verbringen wollen. Es beginnt in uns drin und die Auswirkung zeigt sich im Außen.